Michael Arndt aus Hohenleimbach
Objekt: Koppelschloss
Dieses Koppelschloss ist für mich von besonderer Bedeutung, da es mich 43 Jahre lang als Teil meiner Schornsteinfegerkleidung begleitet hat. Von diesen 43 Jahren habe ich vier Jahre als Bezirksschornsteinfegermeister in Mainz gearbeitet und 20 als Bezirksschornsteinfegermeister im Kreis Ahrweiler, im oberen Brohltal.
Schon mein Großvater war damals Bezirksschornsteinfegermeister. Zu Beginn meiner wunderbaren Lehrzeit bei Ihm schenkte er mir dieses Koppel. Auf dem Schloss ist der heilige Florian zu sehen, der Schutzpatron der Schornsteinfeger. All die Jahre habe ich mein Handwerk mit viel Herzblut ausgeübt. Die meisten Leute freuten sich, wenn sie meine blanken Messingknöpfe oder den Kehranzug für viel Glück berühren durften. Kein Wunder, war dieses Handwerk schon seit langer Zeit wichtig für die Sicherheit ganzer Häuser und Häuserblocks, denn Kaminbrände waren immer schon eine gefährliche Sache. Zu wissen, dass ich eine sinnvolle Arbeit ausübe, mit dem ich vielen Menschen mit Rat und Tat helfen konnte und vor Gefahren schützen konnte, war für mich mit das Schönste am Schornsteinfegerhandwerk.
Wenn ich das Koppelschloss heute so betrachte und zurückdenke, erinnert es mich an die unterschiedlichsten Orte und Situationen, oftmals hoch über den Dächern von Rheinland-Pfalz. Nicht viele Menschen haben das in ihrem Leben erlebt. Ich habe viele Schornsteine von denkmalgeschützten Fachwerkhäusern gekehrt, oder stand auf den Dächern von Schloss Bürresheim, Burg Eltz, Burg Bischofstein oder Burg Pyrmont. Kurz hinsetzen und den unverbauten Blick über die Landschaft genießen zu können, war ein echtes Privileg.
Das vermutlich höchste Gebäude, dass das Koppelschloss von oben gesehen hat, war jedoch der ca. 25-30 Meter hohe Schornstein, der ehemaligen Bundeswehrkaserne in Kürrenberg. Hoch oben konnte ich dann den Drill der Rekruten beobachten.